Monat: Februar 2022

Aktuelle Entwicklung Sportdirektor / Geschäftsführer Sport 

Sportlich durften wir alle in den vergangenen zwei Wochen endlich mal wieder Lichtblicke erleben. Zwei Siege in Folge gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf haben uns ein wenig Luft verschafft. Jetzt heißt es: Nachlegen! 

Auch abseits des Platzes scheint sich einiges zu bewegen. Seit dem Rücktritt von Ivo nach dem Dortmund-Spiel läuft in den Vereinsgremien die Suche nach einer Lösung für die Zukunft. 

Wir wiederholen dazu die eindringliche Forderung: Es darf kein „weiter so“ geben! Es muss sich etwas ändern an den Strukturen in der Profigesellschaft. Allem voran brauchen wir sportliche Fachkompetenz an der Spitze des operativen Geschäfts – einen echten „Geschäftsführer Sport“, der das erforderliche Fachwissen aus dem professionellen Fußball mitbringt. 


Damit ist zwangsläufig verbunden, dass das aktuelle Duo in der Geschäftsführung aus Peter Mohnhaupt und Thomas Wulf nicht weiter fortbestehen kann. Denn auch völlig unabhängig von der mangelnden sportlichen Expertise haben die beiden es nicht geschafft, die großen Baustellen im außersportlichen Geschäft (Marketing, Sponsoring, Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsstruktur in der Geschäftsstelle, Mitarbeiterführung…) zu schließen. Im Gegenteil: unter ihrer Führung haben sich zahlreiche Probleme gravierend verschärft – querbeet durch alle relevanten Teile unseres Profibereichs. 

Wir brauchen einen echten Neuanfang! 

Umso entsetzter sind wir angesichts eines Namens, der für die Übernahme der sportlichen Leitung unserer Zebras im Raum steht: Martin Przondziono.

Spannendes Detail: Herr Przondziono ist seit einem knappen halben Jahr Angestellter von Capelli Sport – also bei dem Investor, der 40 % der Anteile unserer Profigesellschaft hält. Eine derartige Personalie, mit der sich unser Verein völlig unnötig weiter in die Abhängigkeit von Capelli begeben würde, verbietet sich eigentlich schon grundsätzlich. 

Aber auch unabhängig von der Verflechtung mit Capelli Sport spucken Suchmaschinen im Internet zu Martin Przondziono so manches aus, was kritisch aufhorchen lässt. 

Im März 2016 wurde er von seinen Aufgaben als Leiter der Scouting-Abteilung beim 1. FC Nürnberg entbunden – durch Pressemeldungen wurden Vorwürfe bekannt, es habe Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungsvorgängen gegeben. 

Nach einem kurzen Intermezzo bei Hannover 96 (hier war Herr Przondziono in einen Rechtsstreit mit dem Verein involviert), heuerte er 2018 zunächst als sportlicher Leiter und später als Geschäftsführer Sport beim SC Paderborn an. 

Dort wurde er 2020 zunächst freigestellt und dann fristlos entlassen – und steht nun erneut gegen seinen alten Arbeitgeber vor Gericht. 

Der SC Paderborn wirft ihm insbesondere geschäftsschädigendes Verhalten vor. Herr Przondziono habe nach seiner Freistellung bei der Verabschiedung gegenüber der Mannschaft gesagt, dass sie nur deshalb während der Coronazeit auf Gehalt verzichten sollten, um den neuen Sportgeschäftsführer (also seine Nachfolge) zu bezahlen. 

Die Folge: aufgebrachte Spieler und jede Menge Arbeit für die Verantwortlichen, die Wogen wieder zu glätten.

Können wir in der aktuellen Situation eine sportliche Leitung gebrauchen, der in kritischen Situationen derart unkontrolliert zu agieren scheint? Wir denken nicht! 

Das Landgericht Paderborn hat der Sichtweise des SC Paderborn bereits bestätigt. Herr Przondziono hat allerdings Rechtsmittel eingelegt.  

Am Rande: Den coronabedingten Gehaltsverzicht, der für alle beim SC Paderborn gelten sollte, akzeptiert Herr Przondziono offenkundig nicht und klagt im Zuge des Rechtsstreits auf Zahlung des vollen Gehalts. 

Passt das zur Mentalität unseres Vereins, in dem in den letzten Jahren alle Beteiligten zu Gunsten des MSV viele Federn gelassen haben? Mit Sicherheit nicht! 

Auch seine fachlichen Kompetenzen stellt der SC Paderborn deutlich infrage. So soll er es versäumt haben, Verträge mit Leistungsträgern rechtzeitig zu verlängern, sodass diese ablösefrei wechseln konnten. Zudem wirft der Verein ihm vor, Spieler ohne nennenswertes Potenzial zu überteuerten Ablösesummen und überzogenen Gehältern nach Paderborn geholt zu haben. 

Passt eine solche Arbeitsphilosophie in unseren finanziell klammen (Ausbildungs-)Verein? Auch hier: ein klares Nein! 

Als Fazit steht: Martin Przondziono hat in der bisher einzigen Station, in der er in geschäftsführender Verantwortung stand,nach Einschätzung seines Arbeitgebers SC Paderborn gravierende Fehler gemacht und keinesfalls überzeugt. 

Rechtliche Auseinandersetzungen mit seinen ehemaligen Arbeitgebern scheinen sich wie ein roter Faden durch seine bisherige Karriere zu ziehen. 

Er ist zudem ein Angestellter des Investors Capelli Sport, wodurch sich deren Einflussnahme auf das operative Geschäft langfristig erhöhen würde. 

Wir sagen ganz klar: Für Martin Przondziono darf es keinen Posten bei unserem MSV Duisburg geben. 

Zudem gehört auch die „Beratung“ und Einflussnahme auf sportliche Entscheidungen durch Herrn Przondziono in den vergangenen Monaten auf den Prüfstand! 

Sollten die Verantwortlichen unseres Vereins ihn nicht aus dem Kreis der Kandidaten streichen, ist von unserer Seite weiterhin mit Widerstand in dieser Frage zu rechnen.  

Unterzeichner: 

Comunidad Duisburg

FC Bikerzebras Breitscheid

Fanatics Duisburg

Fasciated Crew Duisburg

Gemeine Bande 47

Jungspunde Duisburg

Kohorte Duisburg

Metropol 47

Old Generation

Old School Zebras

PGDU Freundeskreis

Proud Generation Duisburg

Sektor N

Zebrabande

Zebras stehen auf e.V.

Handeln! Jetzt! Sonst handeln wir!

Hallo Zebras,

wieder einmal steht der Spielverein mit dem Rücken zur Wand. Wir wollen dabei nicht tatenlos zusehen, wie der MSV dem K.O. entgegen taumelt.

Deshalb haben wir beim Heimspiel gegen BVB II ein Spruchband auf der Gegentribüne präsentiert. Jetzt wollen wir euch erklären, welchen Handlungsbedarf wir aktuell beim MSV sehen und was es mit dem Spruchband auf sich hat.

Baustelle Nr.1: Strukturelle Probleme und sportliche Kompetenzen

Aktuell wird die ausgegliederte Profimannschaft von zwei Geschäftsführern geleitet. Dieses Vier-Augen-Prinzip wurde nach dem Zwangsabstieg 2013 eingeführt. Wir begrüßen, dass sich die Geschäftsführer hierdurch gegenseitig kontrollieren und Lehren aus dem damaligen Debakel gezogen wurden. Jedoch ergibt dieses Konstrukt Probleme, die bei falscher Besetzung der beiden Posten katastrophale Auswirkungen haben.

Mit Thomas Wulf und Peter Monhaupt leistet sich der MSV aktuell zwei kaufmännische Geschäftsführer. Das „Vier-Augen-Prinzip“ im finanziellen Bereich wird somit erfüllt. Nach unserer Ansicht sogar eher übererfüllt. Sportliche Kompetenz kann die Geschäftsführung allerdings nicht aufweisen.

An der Spitze des e.V. haben wir mit Ingo Wald einen Vorstandsvorsitzenden, welcher die Zahlen des MSV sicher kennt wie kein Zweiter. Dazu leistet sich der MSV zur Erstellung der Bilanz eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Aus dem „Vier-Augen-Prinzip“ ist also schnell ein „Acht-Augen-Prinzip“ geworden.

Im sportlichen Bereich jedoch wurde dieses Prinzip der gegenseitigen Kontrolle mehr und mehr vernachlässigt. Dort sind keine Strukturen erkennbar, die auf eine Kontrolle der handelnden Personen schließen lassen. Und genau das muss sich ändern!

Mit Ulf Schott wurde nun zum April ein Berater angekündigt, welcher den Vorstand des e.V. in sportlichen Fragen berät. Aber das kann nur der Anfang sein. In der Geschäftsführung muss einer der beiden Posten mit einer Person besetzt werden, die über das sportliche Knowhow verfügt, den MSV wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen.

Die Kohorte hat zu diesem Thema beim Spiel gegen BVB II ein Spruchband präsentiert, das eine klare Forderung ausspricht, die auch wir voll und ganz mittragen.

Sportliche Kompetenz in die Geschäftsführung – personelle Veränderungen jetzt!

Aber nicht nur aus struktureller und sportlicher Sicht halten wir die aktuellen Personen der Geschäftsführung für nicht mehr geeignet die ausgegliederte Profimannschaft zu führen. Es geht dabei viel mehr um das Auftreten, beziehungsweise das Nicht-Auftreten der beiden Geschäftsführer. Der MSV befindet sich in einer existenziellen Krise und die verantwortlichen Personen der GmbH & Co. KGaA scheinen seit Wochen von der öffentlichen Bildfläche verschwunden zu sein.

Baustelle Nr.2: Die Kommunikation

Nicht nur auf dem Platz läuft es nicht rund, sondern auch nach außen gibt der MSV aktuell ein absolut miserables Bild ab. Die Kommunikationsabteilung des MSV, und damit der Pressesprecher Martin Haltermann, scheint seit Jahren kein Fettnäpfchen auszulassen. Begonnen haben die Spannungen für uns im Januar 2015, als unsere Gruppe mit Hausdurchsuchungen durch die Polizei überrascht wurde. Martin Haltermann beglückwünschte damals die Polizei zu ihrem Ermittlungserfolg. Mittlerweile sind alle Ermittlungsverfahren ohne Verurteilungen eingestellt worden. Deswegen fragen wir uns, wozu Herr Haltermann die Glückwünsche ausgesprochen hatte. Weiter ging es im Dezember 2015, als Herr Haltermann mit dem damaligen Geschäftsführer Bernd Maas dazu aufrief, dass sich MSV-Fans gegenseitig bei der Polizei anschwärzen sollten.

Beim „Skandalspiel“ gegen den VFL Osnabrück stellte sich Martin Haltermann vor die TV-Mikrofone und rief den Tiefpunkt der Vereinsgeschichte aus. Außerdem fielen von seiner Seite aus Worte wie „Hohlkopf“ in Richtung der verdächtigten Person. Natürlich wollen wir uns an dieser Stelle nicht über harmlose „Beleidigungen“ beschweren und wahrscheinlich wäre es egal gewesen was gesagt wird, der Schaden war in diesem Moment nicht mehr zu reparieren. Wenn einem aber in solchen Momenten nichts anderes einfällt als stumpfe Beleidigungen und eine lyrische Meisterleistung wie der „schwarze Moment am vierten Advent“, dann sollte die eigene Arbeit hinterfragt werden. Auch eine öffentliche Entschuldigung an den betroffenen Fan, der wie ein Stier durch die Manege getrieben wurde, gab es bis heute von Herrn Haltermann nicht.

Diese kommunikativen Aussetzer wiederholen sich viel zu häufig beim MSV. Ein Pressesprecher, der unter Druck keine souveräne Kommunikation garantieren kann, ist in einem Verein wie dem MSV, der ständigem Druck von außen ausgesetzt ist, falsch. Außerdem scheint er nach über zehn Jahren in Duisburg immer noch nicht verstanden zu haben, wie der Duisburger tickt.

Die desolate Kommunikationsweise der letzten Jahre hat maßgeblich dazu geführt die aktuelle Stimmung rund um unseren MSV zu erzeugen.

Zum Ende muss gesagt werden, dass die Stelle des Pressesprechers unter Aufsicht der Geschäftsführer steht. Dies spiegelt auf der Ebene der Personalführung keine Professionalität wider.

Baustelle Nr.3: Der Sportdirektor

Da es nicht zu unseren Überzeugungen gehört und auch nicht unserem Stil entspricht, werden wir nicht öffentlich nachtreten, wenn ein verdienter Duisburger seinen Posten zur Verfügung stellt.

Gerade im heutigen Zirkus des Profifußballs ist es nicht selbstverständlich, wenn man für beinahe 18 Jahre einem Verein die Treue hält. Mit dir sind viele von uns groß geworden. Wir haben deine überragenden Freistöße in Liga 1 bewundern dürfen und sind mit dir zusammen bis nach Berlin gezogen. Auch nach deiner aktiven Karriere bist du den Meiderichern treu geblieben und hast es 2013 geschafft einen Neuanfang in die Wege zu leiten. Auch wenn dir in den letzten beiden Jahren der Erfolg vergönnt war, so glauben wir fest daran, dass du immer nur das Beste für den MSV wolltest.

Für uns ist eines klar: Ivo, du bist ein Duisburger!

Fazit:

Die Zeiten, in denen man die Augen vor der aktuellen Situation verschließen konnte, sind vorbei. Es ist ein sportlicher Neuanfang nötig und diesen fordern wir von den Gremien des MSV Duisburg. Die dringendste Baustelle befindet sich dabei sicherlich in der Geschäftsführung der ausgegliederten Profiabteilung. Dort muss der Grundstein gelegt werden, um die sportliche Kompetenz auf mehreren Schultern zu verteilen und eine nachhaltige Strategie im sportlichen Bereich zu entwickeln.

PGDU Ultras im Februar 2022